Rezension von Dr. Brigitte Limper zu: Peez, Georg: Kinder zeichnen, malen und gestalten. Kunst und bildnerisch-ästhetische Praxis in der KiTa. Stuttgart (Kohlhammer Verlag) 2015 |
Kinderzeichnung und frühe Kindheit
Georg Peez zeigt im vorliegenden Band anhand von Modellen und Beispielen anschaulich auf, welche entwicklungspsychologische Bedeutung ästhetische Bildung – und konkret das Malen, Zeichnen und Gestalten – für Kinder generell beinhalten kann und wie im Einzelnen pädagogische Fachkräfte in der Kindertagesstätte, im Hort und darüber hinaus dazu beitragen können, dieses Potenzial mit den Kindern aufzuschließen. Bildnerisch-ästhetische Erfahrungsprozesse und Wahrnehmungserlebnisse in Rezeption, Produktion und Reflexion sowie das Arrangieren von Wahrnehmungssituationen und mögliche Impulse zum ästhetischen Handeln stehen im Mittelpunkt der Überlegungen. Neben zentralen Begriffen wie Materialerfahrung, Begriffsbildung, Kommunikation, Persönlichkeitsbildung oder Bildkompetenz wird die Kunstvermittlung im Museum thematisiert, der Kreativitätsbegriff umschrieben und ein Überblick über die Bandbreite der zeichnerischen Verfahren psychologischer Tests vermittelt. Vorteil aller Zeichentests ist die Ermittlung der individuellen Entwicklung auf nonverbaler Ebene, wodurch Kinder unterschiedlicher Herkunftssprachen gleichermaßen berücksichtigt werden können. Verschiedene Erkundungsmethoden zur Analyse von Kinderzeichnungen werden kurz vorgestellt. Definitionen, Merkmale, Diagnosemöglichkeiten und Förderung von Kreativität werden beschrieben und diskutiert. Georg Peez vergleicht und hinterfragt desweiteren ästhetisch-bildnerische Kompetenzanforderungen und Standards in den Bildungsplänen der einzelnen Bundesländer kritisch. Auch im Hinblick auf Heterogenität, Inklusion und Kompensation wird die individuelle Sicht auf das einzelne Kind als entscheidend beschrieben. Ein Wissen um die bildnerische Entwicklung des Kindes sowie um diagnostische Verfahren ist hier Voraussetzung und muss laut Georg Peez zugleich „flankiert sein von institutionellen Voraussetzungen“.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das pädagogische Fachpersonal in der KiTa sich bei Kunst und bildnerischer Gestaltung immer in Überschneidungsbereichen zwischen sozialem, pädagogischem und kompensatorischem Handeln bewegt. Diesem hohen Anspruch stellt sich der vorliegende Band als wissenschaftlich fundierte und konzentrierte Grundlageninformation für alle, die professionell mit der frühen Kindheit befasst sind. Auch für Studierende der Kunstpädagogik und Lehrkräfte in der Schuleingangsphase bietet der Band fächerübergreifendes Grundlagenwissen.
erschienen in: BDK-Mitteilungen, Heft 2 2016, S. 47f.
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