Rezension von Prof. Dr. Ute Pinkert zu: Peez, Georg (Hg.): Handbuch Fallforschung in der Ästhetischen Bildung / Kunstpädagogik. Qualitative Empirie für Studium, Praktikum, Referendariat und Unterricht. Baltmannsweiler (Schneider Verlag Hohengehren) 2007

Rezension von Prof. Dr. Ute Pinkert zu:

Peez, Georg (Hg.): Handbuch Fallforschung in der Ästhetischen Bildung / Kunstpädagogik. Qualitative Empirie für Studium, Praktikum, Referendariat und Unterricht. Baltmannsweiler (Schneider Verlag Hohengehren) 2007

In einem gesellschaftspolitischen Umfeld, das zunehmend an empirischen Untersuchungen der Wirkungen von Bildungsereignissen interessiert ist, sieht sich die Ästhetische Bildung aufgefordert, die Spezifik künstlerischer Weltaneignungsweisen in den Blick zu nehmen und zu vermitteln. Eine der Herausforderungen besteht dabei darin, geeignete Methoden zu finden, mit deren Hilfe diese Spezifik und Eigenständigkeit ästhetischer Bildungs- und Erfahrungsprozesse fassbar wird. So können bewährte Methoden aus den Sozial- und Erziehungswissenschaften für den ästhetischen Bereich nicht einfach übernommen, sondern müssen entsprechend der Fragestellung und des Materials adaptiert und entwickelt werden. Wie so etwas vor sich gehen kann, lässt sich in der neuen Publikation des Kunstpädagogen und ausgewiesenen Spezialisten für empirische Bildungsforschung, Georg Peez, nachlesen. Der von ihm herausgegebene Band vereinigt 18 Beiträge exemplarischer Fallstudien aus den unterschiedlichen Praxisfeldern ästhetischer Bildung. Wenn dabei auch der Schwerpunkt auf der Untersuchung bildnerisch-künstlerischer Prozesse und der Nutzung visueller Medien liegt, bedeutet das nicht, dass die Beschreibung performativer und tänzerischer Gestaltungsprozesse ausgespart wird. Zu nennen wären hier zum Beispiel die „Rekonstruktion ästhetischer Erfahrung im Tanz von Kindern“ (Kirsten Winderlich) oder die äußerst aufschlussreiche „Forschung zum performativen Ausdrucksvermögen von Hauptschülern“ (Hubert Sowa). Doch auch jenseits eines unmittelbaren thematischen Bezuges zu unserem Arbeitsfeld ist die Publikation für Theaterpädagog/innen von Relevanz: Explizit auf die Bedürfnisse von Studierenden und Lehrenden ausgerichtet bietet sie mit der strukturierten Auswahl und dem übersichtlichen Aufbau der Beiträge eine gute Übersicht über die wichtigsten, derzeit in der Ästhetischen Bildung bzw. Kunstpädagogik angewandten qualitativ-empirischen Forschungsmethoden.

erscheinen in: Zeitschrift für Theaterpädagogik, Heft 51 / Oktober 2007, S. 75