Pluralität gegenwärtiger Bewertungskriterien – primär auf das Engagement am Kunstunterricht bezogen
Georg Peez
Neben den bis in 
    die Gegenwart hineinwirkenden historischen Bewertungsverfahren (vgl. Basisartikel 
    K+U 287/ 2004) werden in der Literatur und vor allem in den Lehrplänen 
    allgemeine Bewertungskriterien genannt, die in Bezug auf Kunstunterricht stets 
    eine Rolle spielen. Diese folgenden Kriterien zielen vornehmlich nicht auf 
    bildnerische Produkte, die im Kunstunterricht entstehen, sondern primär 
    auf Aspekte der Mitarbeit, der Teilnahme und des Engagements am Unterricht.
    – sinnvolle Anwendung von Gelerntem, 
    – Problemlösungskompetenzen, 
    – mündliche Mitarbeit in Qualität und Konstanz, 
    – Fähigkeit zur Kooperation in Gruppen, 
    – schriftliche Leistungen, 
    – Kompetenzen in der Analyse bildnerischer Phänomene, 
    – Wissensrepertoire, 
    – Arbeitsintensität und -aufwand, 
    – Anspruchsniveau der Schülerin bzw. des Schülers, 
    – gute Beobachtungsgabe, 
    – forschendes Lernen, 
    – authentischer Ausdruck persönlicher Erfahrungen, 
    – Originalität, Einfallsreichtum für neue Lösungen, 
    – assoziativer, freier Umgang mit Aufgabenstellungen, 
    – spielerisch-assoziativer Umgang mit Ideen in Bezug zu den bildnerischen 
    Mitteln und Materialien, 
    – widerständiges Denken, 
    – Bewusstwerden und Irritieren von Wahrnehmungsprozessen, 
    – Selbstbeurteilungsvermögen und Fähigkeit zur Reflexion, 
    – Orientierung an bildnerisch-künstlerischen Vorbildern und selbstständige 
    Verarbeitung dieser, 
    – Sensitivität gegenüber (funktionaler) Gestaltung, 
    – großes Maß an Imagination und Fantasie, 
    – Erkennen und Artikulieren bildnerischer Probleme, 
    – Engagement und Neugierde am Bildnerischen im Unterricht, 
    – instrumentelle, motorische und handwerkliche Fähigkeiten 
(Kriterien z. T. 
    zusammengestellt nach Otto 2 1969, S. 142ff.; Aissen-Crewett 1992, S. 115f.; 
    Krause 1998; Literaturhinweise vgl. Basisartikel, in Kunst+Unterricht 287/2004, 
    S. 11). 
    Das Problematische an solchen Kriterienlisten ist allerdings, dass die Gefahr 
    besteht zu einfachen Checklisten zu werden. Einzelne Aspekte sollten deshalb 
    nicht isoliert betrachtet und bewertet werden. Denn dies entspräche nicht 
    einer komplexen Gesamtschau der Schülerleistungen.
Bibliografische Angaben zu diesem Text:
Peez, Georg: Mitarbeit und Engagement. Pluralität gegenwärtiger Bewertungskriterien. In: Kunst + Unterricht, Heft 287, 2004, S. 25